Milan je delal za naš časopis „Kaj mene to briga?“ intervju z babico – odtvoritev spominske plošče v četrtek ob 18.00 na Suhi/Neuhaus – tam dobite tudi naš časopis
Interview Milan Logar mit seiner Großmutter Helene Logar 21.10.2017
zum Thema Aussiedelung
Wie hast Du die Aussiedelung erlebt?
Ich war ja noch ein Kind, wir waren in der Schule. Es sind Uniformierte in die Schule nach Neuhaus gekommen in den Unterricht und haben Kinder ausgesucht. Sie haben dann diese Kinder mitgenommen. Keiner hat gewußt, was mit ihnen passieren wird.
Hast Du Angst gehabt?
Ja. Als ich klein war und aus dem Stall gekommen bin, waren Männer da, Uniformierte, einmal die Nazis, einmal die Partisanen. Sie haben nur so geschaut, weil wir sind auch schon auf der Liste gestanden. Ein Nachbar von uns war früher bei den Partisanen, und dann bei der Gestapo der Größte. Er hat auch unseren Vater verraten. Der Vater war dann in Dachau.
Und wie war das mit den Erwachsenen? Den Vätern und Müttern von den Kindern, die wussten, dass sie auf der Liste stehen? Hat sich jemand geweigert oder versteckt oder ist weggelaufen?
Eigentlich hat sich keiner versteckt, sie haben sicher alle erwischt.
Was ist mit den Höfen passiert, mit den Häusern, wo sie die Familien geholt haben?
Die haben Andere bekommen, meistens Verwandte.
Weißt Du, was dann mit den Leuten passiert ist, wohin sie geschickt worden sind? Haben sie überlebt?
Das weiß ich nicht, wohin. Es sind viele zurückgekommen, nach dem Krieg. Sie haben auch eine kleine Abfertigung bekommen. Man kann ja niemand mehr fragen. Alle sind schon gestorben.
Wie war nochmal die Geschichte von Deinem Onkel und dem Schwein, die du mir einmal erzählt hast?
Er ist zu uns auf den Hof gekommen und hat gesagt, wir sollen ihm unser Schwein geben, weil wir schon auf der Liste gestanden sind. Wir haben nicht mit ihm geredet und unser Schwein nicht hergegeben.
Wodurch habt ihr erfahren, dass Ihr auf der Liste steht? Hat das euch jemand gesagt?
Weiß ich nicht mehr.
Wie war das damals? Wohin hat man die slowenischsprachigen Menschen gebracht? Nach Slowenien?
Nach Deutschland. Mein Vater hat in Dachau slowenische Freunde getroffen , auch Frauen. Sie sind alle gestorben.
Hat er überlebt?
Ja, er ist zurückgekommen.
Wie war das für Dich, als er zurückkam? Wie lange war er weg? Hast Du ihn wieder erkannt?
Ich war im Stall und da hab ich meinen Vater oben husten gehört, ich habe ihn am Husten erkannt.
Da hab ich gesagt: “ Nobeden hudič ne ve, kako sem gmajtna ker moj ati domov prišel“
( Kein Teufel weiß, wie froh ich bin, daß mein Vater nachhause gekommen ist.)
In Dachau hat er im Wasser stehen müssen. Wie er wiedergekommen ist, hat er schon anders ausgesehen. Er hat dann viel getrunken.
Vor wem hattet ihr mehr Angst? Vor den Partisanen oder vor den Nazis?
Vor den Nazis, weil es hat ja keiner Deutsch können!