Leonhart Katz„Amanda Klachl“ der Slowenen
Die slowenische Mundart ist Leonhard Katz aus Bleiburg wichtig. Er schreibt unter dem Namen „Žvandrej Suški“ im Novice pointierte Glossen im Jauntaler Dialekt.
„Ich habe immer Mundart gesprochen. Und es ist mir wichtig, dass diese nicht in Vergessenheit gerät“, sagt Leonhard „Lenart“ Katz (71) aus Bleiburg. Der pensionierte Volksschuldirektor spricht den slowenischen Jauntaler Dialekt. Und in diesem verfasst er alle 14 Tage für die Zeitung „Novice“ eine pointierte Glosse unter dem Namen „Žvandrej Suški“. Er ist somit die „Amanda Klachl“ der Kärntner Slowenen – gemeinsam mit Alex Schuster, mit dem er sich abwechselt. Dieser schreibt als „Sǝršn“ (Hornisse) im Rosentaler Dialekt. Das ǝ in diesem Namen ist eine Besonderheit des Dialekts und wird nur halb ausgesprochen (siehe Kasten unten). Die beiden stereotypisierten Charaktere hat Valentina Wieser sogar in ihrer Diplomarbeit über „Ambivalenzen der Gemeinschaft“ behandelt.
„Ich greife dabei aktuelle Themen aus Politik, Wirtschaft oder Kirche auf“, sagt Katz, der 15 Jahre lang humorvolle Beiträge mit ernstem Hintergrund für die Bleiburger Zeitung verfasst hat. Als diese eingestellt wurde, entstand ein Buch mit dem Schlagabtausch zwischen den Figuren „Anej und Lojz“ und Karikaturen des bereits verstorbenen Zeichners Valentin Podgornik, alias „Fikej“. Auch wenn er den alten Dialekt forciert, findet Katz Wort-Neuschöpfungen interessant: „Geräte, die es früher nicht gab, werden umschrieben, wie Mähdrescher. Dieser heißt stroj tižanje in mlate.“
Das umgedrehte e
Eine Kärntner Besonderheit. Ebenso wichtig wie das å im deutschen Dialekt ist den Kärntnern in der slowenischen Mundart das umgedrehte e. Dabei handelt es sich um einen so genannten Schwalaut – ein fast nicht hörbares e, das als Abgrenzung zwischen den angrenzenden Buchstaben fungiert. In der slowenischen Schriftsprache kommt es nicht vor, aber in niedergeschriebenen Mundart-Texten.