Zelo smo žalostni, ker je umrl cenjeni gospod Herbert Liaunig v petek, 29. oktobra 2023, star komaj 78 let. Hvaležni smo mu za vso podporo našemu društvu in Oktetu Suha. Ohranili ga bomo v lepem spominu. R.I.P.
Prisluhnite poročilu Marice Kušej v žurnalu ORF Slovenski spored z dne 2.10.2023:
Leta 2003 sta Krščanska kulturna zveza in Narodni svet Koroških Slovencev zakonca Herbert in Eva Liaunig počastila z Einspielerjevo nagrado. Slavnostna govornica je bila tedaj Rosina Katz-Logar, ki je dejala:
Sehr geehrte Frau Eva Liaunig! Geschätzter Herr Herbert Launig! Sehr geehrte Damen und Herren!
Der griechische Philosoph Heraklith hat im fünften Jahrhundert vor Christi gesagt, dass alles fließt. Er meinte damit den Strom der Zeit, der unablässige und rasche Veränderungen in fast allen Lebensbereichen hervorruft und Bleibendes verdeckt. Es ist oft viel Hellsichtigkeit, Herzkraft und Mut notwendig, um wichtige bleibende, traditionelle und kulturelle Werte zu erkennen und sie in ein würdiges Licht zu rücken. In unserer Zeitepoche, die gekennzeichnet ist von rapider Globalisierung und Individualisierung ist gesellschaftliches und politisches Engagement mehr denn je gefragt. Seit 1993 ist ihr Schloss auch für die slowenische Kultur geöffnet. Dies bedeutet eine gleichwertige und gleichberechtigte Partnerschaft beider Volksgruppen in einem wichtigen Haus. Für die Ausdauer, die sie dabei seit 1993 bewiesen haben, möchten wir ihnen heute danken.
Herbert Liaunig wurde in in Radenthein geboren. Er gilt heute als einer der profilliertesten Wirtschafts- und Kunstexperten weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Seine Ehefrau Eva Liaunig stammt aus Sachsen. Sie ist in Salzburg und Wien aufgewachsen und meint: “ Meine Familie ist immer ein bisschen international gewesen und hat über die Grenzen geschaut.“ Die Kindheit von Eva und Herbert Liaunig ist geprägt durch ein „Wanderleben“. Ihr Heimatbegriff ist großzügig und überregional. Ihr Leben spielt sich an drei markanten Punkten ab: In Wien/Sieding, in New York und in Neuhaus/Suha.
Als Herbert Liaunig 1989 das Schloss Neuhaus vom Bendediktinerstift Admont kaufte, versetzte er die gesamte Gemeinde Neuhaus in ein grenzenloses Staunen. Eva Liaunig sagt dazu: „Wir haben uns in eine Ruine verliebt, in einen wüsten Ort. Das war ganz irrational.“ Damals haben sie einen Bauernhof für die Kunstwerkssammlung gesucht und ein Schloss gefunden, das sie vom Architekten Günther Domenig gefühlvoll nach alten Plänen sanieren ließen.
Liebe Frau Liaunig! Geschätzter Herr Liaunig!
Von Anfang an hatten sie als Bewohner des Schlosses eine ungewöhnliche Ausstrahlung auf das Dorf. Mit dem ersten Tag der offenen Tür im Schloss haben sie die Gemeindebevölkerung in das Schloss eingeladen und damit ein Signal gesetzt, dass sie sich auch Themen der kleinen Neuhauser Gemeinschaft stellen wollen. Auch ihr Interesse am zweisprachigen Charakter der Gegend war offenkundig. Das Oktet Suha hatte in dieser Zeit gerade eine hohe Stufe seiner Karriereleiter erreicht und die Idee eines internationalen Festivals war geboren. Es fehlte nur noch der geeignete äußere Rahmen, den sie dem Oktet Suha mit ihrem Schloss boten. Ein geglücktes Projekt, das von Anfang an kulturelle Begegnungen über die Landesgrenzen hinaus forcierte, hat seine würdige Heimat gefunden. Das erste Konzert „srecanje oktetov suha 93“ fand mit großem Erfolg am 12. Juni 1993 statt. Es wurde im Laufe der Jahre zu einer Begegnungsgeschichte zwischen den Völkern und Kulturen Europas. Das gesamte Festivalsprogramm, für das Magister Jokej Logar verantwortlich ist, wird seit 2002 auch in Dravograd zur Aufführung gebracht. Seit damals sind die Gemeinden Neuhaus/Suha und Dravograd auch Mitveranstalter des Festivals. In einer relativ kleinen Welt rücken somit die Menschen zweier Gemeinden und damit auch zweier Staaten kulturell zusammen. Bislang waren Gruppen aus Österreich, Slowenien, Italien, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Kroatien und der Ukraine Gäste auf Schloss Neuhaus/Suha.
Warum der Einspielerpreis, gestiftet vom Christlichen Kulturverband/Krščanska kulturna zveza und vom Rat der Kärntner Slowenen/Narodni svet Koroških Slovencev gerade an sie beide verliehen wird, ist einfach zu erklären: Er wird Persönlichkeiten verliehen, die bereit und in der Lage sind, ihre Stimme zu erheben wenn es darum geht, der Achtung, Würde, Menschlichkeit, Gerechtigkeit und dem friedlichen Zusammenleben Geltung zu verschaffen.
Sie beide haben in ihren alljährlichen zweisprachigen Begrüßungsansprachen anlässlich des Festivals und über die Medien mehrmals zum Wohle der slowenischen Volksgruppe, für zweisprachige topografische Aufschriften und für eine offene Geisteshaltung in Volksgruppenfragen mutig Stellung bezogen. Dies hat bei vielen Menschen zu einem Umdenkprozess geführt, der die Toleranz und Akzeptanz der slowenischen Volksgruppe und ihrer reichhaltigen Kultur in der Gemeinde Neuhaus und darüber hinaus verstärkt hat. Ihre positiven Hinweise auf die zweisprachige Kulturtradition Kärntens haben Wirkung gezeigt.
Den Preis erhalten Sie von einer slowenischen Volksgruppe in Kärnten, die zwar durch unglückliche politische Umstände in den letzten 80 Jahren extrem geschrumpft ist, die aber heute im Lichte der bevorstehenden EU – Erweiterung mehr denn je ein wichtiger Faktor im Land ist. Der Volksgruppe gehören
- Eltern an, die ihre Kinder zu guten und anständigen Menschen erziehen
- Lehrer und Erzieher, die sich um die Vermittlung der slowenischen Sprache ernsthaft bemühen
- Künstler, wie Valentin Oman, Gustav Januš, Karl Vouk, Rudi Benetik u.a. die internationale Anerkennung genießen
- Schriftsteller wie Milka Hartman, Valentin Polanšek, Andrej Kokot, Florijan Lipuš, Janko Messner und Janko Ferk, deren literarische Werke in viele Sprachen der Welt übersetzt werden.
- erfolgreiche Wirtschaftstreibende und Wissenschaftler wie der Physiker Josef Stefan
- über 100 Kultur- und Sportvereine, Institutionen, das Bildungshaus in Tainach/Tinje, das Slowenische Gymnasium und die zweisprachige Handelsakademie/Dvojezična trgovska akademija
- Ärzte, Universitätsprofessoren, Richter und die Sodalitas , eine starke Gemeinschaft slowenischen Priester, der auch unser verehrter Herr Pfarrer Simon Wutte angehört.
- Politiker und Organisationen, die verantwortungsvoll optimale gesellschaftspolitische Lösungen anstreben.
- Selbst die kleine Gemeinde Neuhaus kann auf die Musikethnologen Zdravko Švikaršič, Jurij Lulek und Engelbert Logar, den Lyriker und Künstler Hermann Germ, die Volksdichterin Ivanka Polanc und den Priester und Schriftsteller Christo Srienc stolz sein.
- Der slowenische Volksgruppe in Kärnten gehören also Menschen an, die wissen, dass sprachliche und kulturelle Vielfalt und nicht Gleichheit das Leben lebenswert und spannend macht.
Dass des Einspielerpreis 2003 ihnen beiden, Frau Eva und Herr Herbert Liaunig zugesprochen wird, sehen wir als geglückte Wahl. Beide haben sie zu einem Umdenken gegen den Strom der Zeit wesentlich beigetragen. Sie verbinden ihre wirtschaftliche Kraft mit bodenständiger Kultur und sie verbinden damit zwei Volksgruppen.
Wir wünschen uns, dass die Signale, die sie aussenden, auch zukünftig gehört und verstanden werden und freuen uns auf eine Zukunft in Wertschätzung, Eintracht und Frieden und natürlich auf viele kulturelle Begegnungen in ihrem Haus.
Spoštovana gospa Liaunig! Spoštovani gospod Liaunig! Spoštovane gospe in gospodje!
Grški filosof Heraklith je bil menja, da vse teče. Mislil je na tek časa, ki povzroča spremembe v vseh zadevah našega življenja in s tem zakriva to, kar je preživetega. Včasih potrebujemo veliko poguma, da ohranimo tradicijonalne in kulturne vrednote in jih postavimo v pravo luč. Predvsem v času globalizacije pa je potrebno, da se družbeno in politično angažiramo. Eva in Herbert Liaunig se zavzemata za slovensko narodno skupnost na Suhi in preko nje. Od leta 1993 naprej prireja Oktet Suha svoj festival Suha na gradu.
Gospod Liaunig je bil rojen v Radentheinu in je danes eden najbolj priznanih topmenedžerjev in industrijalcev. Gospa Eva Liaunig je rojena v Nemčiji. Življenje Eve in Herberta Liaunig se odvija na treh markantnih točkah: na Dunaju, v New Yorku in na Suhi. Herbert Liaunig je odkupil razpadajoči grad Suha leta 1989 Benediktincem, arhitekt Günther Domenig pa ga je odlično renoviral.
Spoštovana gospa Liaunig! Spoštovani gospod Liaunig!
Ko sta prišla na Suho, sta kot »graščaka« takoj povabila vse občane v Vajino hišo. Vajino zanimanje za ljudi, ki živijo v tem kraju, je nas vse razveselilo. Za nas pa je bilo predvsem važno, da sta pokazala zanimanje tudi za dvojezični značaj občine. Ko je Oktet Suha začel sloveti in iskal primeren prostor za festival oktetov, sta Vidva bila takoj pripravljena, mu v ta namen dati hišo na razpolago. Prvi koncert je bil 12. junija 1993. Od tedaj naprej pa se je »Festival Suha« razvil v neverjetno uspešnico in je tako suški grad postal kraj srečanja med občinama Suho in Dravograd ter med številnimi narodi Evrope.
Zato smo ponosni in veseli, da sta ravno Vidva danes prejemnika Einspielerjeve nagrade 2003. Vajin zgled bogati vso občino in pozitivno vpliva na vse suške občane, ker sta v stanju povezati gospodarsko moč s kulturo in s tem med seboj povezati tudi oba naroda. Za bodočnost si želimo dobro sodelovanje z Vama in se veselimo na številne kulturne prireditve in srečanja na Vajinem gradu.
Danke! Hvala!